Als Rhetorik bezeichnet man die Kunst, eine gute und ihre Wirkung nicht verfehlende Rede zu halten.
Die Redekunst wird als Teilgebiet der Stilistik angesehen. Deren Ziel ist es, seine Gedanken so darlegen zu können, dass die Zuhörer davon angetan und überzeugt sind. Ein gezieltes Einsetzen der Gebrauchssprache kann von entscheidender Bedeutung sein bei Festreden, politischen Reden, vor Gericht oder bei Predigten. Dabei bedient sich die Rhetorik nicht nur sachlicher Argumentation, sondern gewinnt vor allem durch eine gezielte und kunstvolle Ausgestaltung des Gesagten an Gewicht.
Seit der Antike ist die Vorgehensweise der Rhetorik in fünf Punkte unterteilt. Zu Beginn werden alle wichtigen Gedanken, welche mit dem gewählten Thema in Zusammenhang stehen, aufgelistet. Dabei kann man sich der Leitfragen Wer? Was? Wann? Wo? bedienen. Danach wird das Material geordnet und die Hauptzielsetzung erarbeitet. Ziel der Einleitung einer Rede ist es, sein Publikum zu begrüßen und neugierig auf das Thema der Rede zu machen. Im Hauptteil werden der Sachverhalt geschildert und eventuelle Folgerungen daraus abgeleitet. Zum Schluss erfolgt die Zusammenfassung des Gesagten.
Nun folgt die sprachliche Ausformulierung der Rede. Unter Einbeziehung rhetorischer Mittel ist es möglich, die Absicht des Vortragenden zu verdeutlichen und das Publikum empfänglicher für das Gesagte zu machen. Dennoch sollte man stets um einen sachlichen Stil der Rede bemüht sein. Zu den Hilfsmitteln, welchen sich die Rhetorik bedient, zählen Ironie, bildhafte Vergleiche, Wiederholungen oder bewusst eingelegte Pausen. Während des Einübens der Rede sollte man auch auf seine Gestik und Mimik achten, um dem Gesagten durch Körpersprache zusätzlich Ausdruck und Wirkung zu verleihen.