Ein Kredit, der für die Anschaffung von neuen Möbeln, Konsumgütern oder Kleidung in Privathaushalten gedacht ist, wird heutzutage gemeinhin schlicht „Konsumkredit“ genannt. Die Bezeichnung „Hausfrauenkredit“ ist mittlerweile veraltet, wird allerdings heute noch im Volksmund verwendet. Bisweilen werben immer noch einige Kreditinstitute mit diesem Begriff.
Die Bezeichnung „Hausfrauenkredit“ leitet sich daraus ab, dass es sich um einen Kredit handelte, bei dem die Bonität des jeweiligen Ehepartners als Vergabekriterium galt, nicht die des Antragstellenden. Der Hausfrauenkredit wurde nur in kleiner Höhe gewährt, da eine Unterschrift des berufstätigen Ehepartners beim Kreditantrag nicht nötig war. Es genügte der Nachweis über ein entsprechendes festes Einkommen, somit hatte das Kredit vergebende Institut wenig bis gar keine Sicherheiten.
Da es in der Vergangenheit meist nicht berufstätige Frauen waren, die einen solchen Kredit praktisch „auf Kosten“ ihrer Ehemänner beantragt haben, bürgerte sich die Bezeichnung Hausfrauenkredit schnell ein. In der Regel ging die Bearbeitung des Antrags sehr schnell vonstatten, weshalb der Hausfrauenkredit auch „Sofortkredit“ genannt wurde und noch heute so genannt wird. Der Sofortkredit ist heutzutage weitaus häufiger anzutreffen als der klassische Hausfrauenkredit. Größtenteils liegt das daran, dass der Hausfrauenkredit in seiner ursprünglichen Form seit geraumer Zeit nicht mehr vergeben wird.
Banken sind heute mehr denn je darauf bedacht, sich bei einer Kreditvergabe größtmöglich abzusichern. Die Praxis, dass der berufstätige Ehepartner den Kreditantrag nicht unterschreiben muss, ist passé. Selbst bei einem sehr kleinen Darlehen müssen mittlerweile beide Ehepartner unterschreiben und ihre Bonität ausweisen, egal ob sie über ein Einkommen verfügen oder nicht.
Wer also einen Hausfrauenkredit beantragen möchte, sollte auch Sofortkredite, Konsumentenkredit und Anschaffungskredite in die Suche mit einbeziehen. All diese Darlehen bezeichnen im Grunde die gleiche Darlehensart, es genügt ebenso nur ein Partner mit festem Einkommen. Unterschreiben müssen aber stets beide.