In einem Pflegeheim können die Uhren schon mal anders laufen. Da wird die Nacht zum Tag gemacht, die Heimatstadt zur Fremde. Alles ist möglich. Die meisten Bewohner eines Heimes sind dement. Das bedeutet, dass die Hirnleistung nicht mehr ganz ausreicht, um im Alltag zurechtzukommen. Teilweise kommen auch noch Verhaltensauffälligkeiten hinzu. Gerade deswegen sind diese Menschen besser in einem Heim untergebracht als zu Hause. Denn hier stehen sie unter dauerhafter Beobachtung durch das Personal. Sie werden vor möglichen Gefahren geschützt und haben hier ihren eigenen Freiraum um sich zu entfalten. Freilich gibt es auch hier ab und an Ärger. So zum Beispiel wenn man sich in ein falsches Bett legt. Oder wenn man das Mittagessen eines anderen Bewohners gerade gegessen hat. Das alles lässt sich aber leicht in den Griff kriegen. Stress und Ärger hat man hier genauso wie zu Hause auch. Wo Menschen zusammen leben, da kriselt es eben ab und an. Das ist auch ganz gesund so. Eine Welt, in der alles perfekt ist und sich alle verstehen, wird es nicht geben können. Denn jeder Mensch hat einen Kopf und folgt seinen Gedankengängen. Und manche setzen es eben um. Sie starten Aktionen, über die wir nur den Kopf schütteln können. Dennoch ist es wichtig, diese Menschen auch als volle Person zu sehen. Bei den Kindern machen wir das ja auch. Kinder stellen auch viel an. Dort heißt es dann, sie seien noch in der Entwicklung. Im Kinderheim gibt es Tob-Stunden. Warum wird das nicht überall angeboten, es kann befreien!