Als Schreiben wird das systematische Aufbringen von Schriftzeichen auf eine Schreibunterlage zum Zweck der Kommunikation bezeichnet.
Im Altertum war Papyrus, abgesehen vom klassischen Stein oder auch Bronzetafeln, auf denen Inschriften als Kunsthandwerk eingemeißelt wurden, das vorherrschende Schreibmaterial. In der Spätantike wurde dieses durch das Pergament verdrängt, im Spätmittelalter übernahm dann Papier die Aufgabe des wichtigsten Schriftgrundes.
Aber auch Tontafeln, Rinde, Bast und Leder wurden als Ausgangsstoff zum Beschreiben genutzt, diese Materialien werden gegenwärtig sogar bei einigen Naturvölkern noch genutzt.
Während im chinesischen Raum Pinsel für das Aufbringen von Dekoration und Schrift verwendet wurden, dienten in der Antike als Schreibwerkzeuge für Tinten vorerst Binsen, später die Rohrfeder aus Schilfrohr. Im Mittelalter wurde der Gänsekiel eingeführt. Parallel zur Verwendung von Tinte setzten sich dann Grafitstifte im späten Mittelalter durch.
1780 wurde die Schreibfeder aus Stahl erfunden. Im 20. Jahrhundert kamen der Füllfederhalter mit metallener Schreibfeder sowie der Kugelschreiber auf. Im 19. Jahrhundert trat neben dem reinen Schreiben von Hand die mechanische Schreibmaschine in Erscheinung. Mit der Entwicklung und Durchsetzung der Schrift wird die mündliche Überlieferung bzw. Dichtung erst zur Literatur. Mit Homer wurden um 750 v. Chr. erstmalig die mythischen Epen von fahrenden Sängern schriftlich festgehalten. Durch die Erfindung des Buchdrucks in der Mitte des 15. Jahrhunderts revolutionierte Johann Gutenberg die Schriftkultur in bedeutender Manier. Die rasche Verbreitung der Bildung und die Entstehung der Buchkultur sind wohl die wichtigsten Folgen dieser Neuerung. Ab jetzt Zeitpunkt nehmen die Druck- und Schreibschrift eine getrennte Entwicklung. Während vor allem in Italien ein uneinheitlicher manieristischer Schreibstil vorherrscht, hält in Deutschland die mystische Lyrik Einzug.
Neben dem bedeutenden Teil der Literatur dient das Schreiben seit dem 20. Jahrhundert auch zu therapeutischen Zwecken, so wurde in den 1970er Jahren die Schreibtherapie zu einem bedeutenden Faktor für persönliche Selbsterfahrungen.