Datenrettung ist das Wiederherstellen von verlorenen oder gelöschten Dateien. Ihre Daten, die Sie auf einer Festplatte, einem USB-Stick, einer Memory Card, einer CD/DVD oder einem anderen Datenträger gespeichert haben, laufen ständig Gefahr, verloren zu gehen. Wenn ein Datenträger herunterfällt, defekt wird oder durch Brand, Viren, Würmer oder andere Ursachen beschädigt wird, können die darauf gespeicherten Daten oft nicht mehr auf normale Art ausgelesen werden. Wenn kein Backup erstellt wurde, wird es recht schwierig, die Daten selbst wiederherzustellen. Mit einer Datenrettungssoftware ist oft noch einiges zu retten, das aber nur, so lange der Datenträger nicht mechanisch beschädigt ist. Bei einer mechanischen Beschädigung gibt es nur eine Lösung, nämlich professionelle Datenrettung. Speziell ausgebildete Ingenieure sind auf die Rettung von Daten spezialisiert, speziell in Fällen, in denen jede Datenrettungssoftware versagt. Mit Hilfe von PCB- und Head-Swaps sowie anderen Methoden bringen sie den Datenträger wieder in Gang und sind die Daten in den meisten Fällen zu retten.
DATENVERLUST
Durch die immer komplexer werdenden Dateiformate kann eine Änderung von einigen wenigen Bits bereits schwerwiegende Folgen auf die Lesbarkeit einer Datei haben. Datenverlust tritt auf, wenn man unabsichtlich Daten löscht, indem man zum Beispiel verschiedene Dokumente unter demselben Dateinamen abspeichert. Auch Festplatten können den Dienst versagen, zum Beispiel bei älteren Modellen (bei denen häufig die Lese- und Schreibköpfe defekt werden) aber auch durch Fallenlassen oder bei Eingriffen. Daneben können Wasserschäden und Brand oder andere Formen der Überhitzung (wie Spannungsspitzen) zum Defekt der Festplatte führen. Auch Computerviren können Daten beschädigen oder löschen.
DATENRETTUNGSDIENSTE
Wer kein unnötiges Risiko eingehen will, seine Daten unwiderruflich zu verlieren, kann sich an ein Firmen wenden, das auf Datenrettung spezialisiert ist. Das ist zwar oft eine kostspielige Option, es liefert aber die besten Ergebnisse. Datenrettungsdienste gestalten ihre Preise in Abhängigkeit von der Art und Schwere des Schadens und von der Menge wiederherzustellender Daten. Bei Speichermedien, die formatiert wurden, oder von denen Dateien gelöscht wurden, kann eine Festplattenwiederherstellung relativ einfach erfolgen. Wenn Daten bereits überschrieben wurden, wird es schon heikler, und wenn das Speichermedium beschädigt ist, kann es sich zu einer sehr schwierigen Aufgabe gestalten.
Die Größe und Zahl der Schäden am Speichermedium bestimmt, wie gut eine Festplattenrettung funktionieren kann. Oft wird vor Beginn der Festplattenrettung eine Untersuchung zur Schadensfeststellung durchgeführt. Nach einer solchen Untersuchung kann bestimmt werden, ob eine Festplattenrettung sinnvoll ist und wieviel die Wiederherstellung kosten wird. Manche Datenrettungsdienste stellen diese Analyse in Rechnung, andere arbeiten nach dem Prinzip „no cure, no “ – wenn die Datenrettung nicht möglich ist, erhält man die Festplatte wieder zurück, ohne dass Kosten anfallen.
Die Möglichkeiten von Datenrettungsdiensten zur Wiederherstellung von Daten reichen viel weiter als die des Konsumenten zu Hause. Ein Datenrettungsdienst, der etwas auf sich hält, benutzt fortschrittliche Mess- und Lesegeräte und staubfreie Arbeitsräume. Diese technischen Einrichtungen sind mit ein Grund dafür, dass eine Festplattenrettung in der Regel nicht billig ist.
COMPUTER FORENSIK
Ein mit der Datenrettung verwandtes Fachgebiet ist die Computerforensik. Die Computerforensik beschäftigt sich mit dem Untersuchen und Beweisen von Computerkriminalität. Computerkriminalität liegt unter anderem bei Fälschung, Diebstahl oder Manipulation von Daten vor. Auch bei Problemen wie Betriebsspionage, Konkurs, anonyme E-Mails und Vertragsbruch können Computerforensiker zum Einsatz kommen. Mit Hilfe von Datenrettungstechniken kann untersucht werden, welche Daten verändert oder gelöscht wurden. Bei einer forensischen Datenuntersuchung werden die Zugriffsinformationen der wiederherzustellenden Daten ermittelt: Erstellungsdatum, Löschdatum, Sendedatum, Kopierdatum, Datum der letzten Bearbeitung und der ursprüngliche Speicherort. Der forensische Bericht zeigt dann auf, wie und wann die Daten gestohlen oder verändert wurden. Diese Untersuchung kann als Beweis in Gerichtsverfahren herangezogen werden.
Verfasst von Maurice Bokma für RSE Datenrettung (info@rsedatenrettung.de)