Manche Dinge klingen im Englischen einfach besser. Das weiß die Webung schon lange zu nutzen. Englische Begriffe sind seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in unserer Sprache auf dem Vormarsch. Insbesondere die sich wandelnde Technikwelt findet keine deutschen Bezeichnungen mehr oder sie erfindet englisch klingende Produktbezeichnungen, die mit der eigentlichen Sprache gar nichts zu tun haben: Stichwort Handy! Noch bis in die Sechziger Jahre hinein war es insbesondere das Französische, dessen weicher Klang einen lässigen Kleidungsstil nicht abwertend schlampig, sondern betont leger beschrieb. Das klang besser und damit wurde der arbeitenden Bevölkerung bei der Wahl ihrer Berufsbekleidung ein großer Gefallen getan.
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Die Etablierung eines legeren Kleidungsstils, auch bei der Arbeit oder zumindest in zahlreichen Branchen, machte die Berufskleidung bequemer und individueller. Der fremsprachliche Ausdruck verschleierte den eigentlichen Wortsinn. Dieser Imagegewinn kam auch dem Schweißhemd zugute. Selbst das Sweatshirt ist in vielen Bereichen als Arbeitskleidung akzeptiert, gerade wenn es sich um eine körperlich anstrengende Arbeit handelt und zudem eine Art Mannschaftskleidung für die Mitarbeiter von Vorteil ist. Und genau da liegt auch der Ursprung des Sweatshirts. Aus doppelt gewebtem Baumwollstoff hergestellt, wurde es in den Zwanziger Jahren des Neunzehnten Jahrhunderts entwickelt. Allerdings war es nicht im herkömmlichen Sinne als Arbeitskleidung gedacht, sondern hatte einen gesundheitlichen Aspekt. Es war und ist ein Sportartikel. Die Sportler sollten im Sweatshirt ihre Muskeln aufwärmen, bevor sie in den Wettbewerb traten. Sie sollten ganz bewusst in diesem Shirt ins Schwitzen kommen, damit sie sich nicht so schnell verletzten. In den Siebziger Jahren hat sich das Sweatshirt auch auf der Straße etabliert. Zunächst in den USA, dank des Fernsehens aber auch schnell in Europa, wurde aus Sportbekleidung Straßenkleidung und vielfach auch Arbeitskleidung.
Autor: Sigrid Wostbrock
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