Die Altstadt von Bamberg wurde 1993 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Mit seiner Modellhaftigkeit repräsentiert der weitgehend unzerstörte Stadtkern, mit über 2000 denkmalgeschützten Gebäuden, in einzigartiger Weise die Grundstruktur einer frühmittelalterlichen, mitteleuropäischen Stadt.
Nach dem Vorbild Roms schufen die Erbauer den Grundriss der Stadt in Form eines lateinischen Kreuzes. Die Kirchen von St. Michael, St. Stephan, St. Gangolf und St. Jakob markieren die vier Himmelsrichtungen. Im Schnittpunkt wurde das Domstift auf dem Gelände der alten Burg errichtet.
Der Kern Bambergs ist mit einer Fläche von 425 Hektar Deutschlands größtes Altstadtensemble.
In dem historischen Stadtbild mit seinen zahlreichen Monumentalbauten aus dem 11. bis 18. Jahrhundert, vielfach als eine Synthese aus mittelalterlichen Kirchen und barocken Bürgerhäusern sowie Palästen bezeichnet, überdauerten architekturgeschichtliche Momente, die ganz Europa betrafen. Die Baukunst in Bamberg wirkte über Mitteldeutschland hinaus bis nach Ungarn und zeigt enge Verbindungen zu Böhmen in der Barockzeit.
Bereits 1007 erhob Heinrich II. Bamberg zum Bischofs- und kaiserlichen Herrschaftssitz. Dem neuen, aus religiösen wie politischen Motiven gegründeten Bistum sollte Bamberg als Mittelpunkt dienen, ganz nach dem Vorbild Roms. In den folgenden Jahrhunderten erhielt die Stadt ihre Geltung vor allem durch die katholische Kirche. Der mächtige, 1237 geweihte Kaiserdom dominiert noch heute das Stadtbild und in der Altstadt markieren die Türme der vielen Stadtkirchen die Bedeutung der katholischen Kirche über die Jahrhunderte hinweg.
Heute bildet Bamberg ein Stadtensemble von höchster Rarität. Der Dom, die Alte Hofhaltung, das Böttingerhaus und das von der Regnitz umspülte Rathaus oder die Häuserzeile „klein Venedig“ stellen besonders spektakuläre Attraktionen dar und sind daher vor allem bei Touristen sehr beliebt. Die historische Substanz der Bamberger Altstadt ist bis heute weitgehend original erhalten, über 1000 Häuser stehen unter Denkmalschutz.
Bamberg hat als erste Weltkulturerbestadt ein Dokumentationszentrum eingerichtet. Ziel ist die Bündelung von Know-how auf handwerklichem sowie wissenschaftlichem Gebiet. Das Zentrum soll auch zentraler Anlaufpunkt für das Welterbe werden.
Schulen und eine überschaubare Uni, die behutsam in die Stadt eingegliedert wurde, geben der Stadt mit der mehr als tausendjährigen Geschichte eine aussichtsreiche Zukunftsperspektive. Rhein-Main-Donau-Kanal, ICE-Anschluss und Frankenschnellweg sind die Grundlage, die Bamberg zum größten Industriestandort Oberfrankens mit mehr als 15.000 Beschäftigten machen.