Die gängigste Vorstellung der Engel besteht in einem unvorstellbar liebreizenden Geschöpf, das über große, wunderschöne Flügel verfügt und mit einem weißen Gewand gekleidet ist. Selbst die Kirchen preisen solche Himmelswesen in ihren Büchern und Predigten, denn sie sind die Personifikation der Reinheit, der Ehrlichkeit und all den Eigenschaften, die der Mensch in vielen Fällen fehlen lässt.
Die Bezeichnung Engel geht sehr weit in der Historie zurück. Bereits die alten Perser kannten das Bild engelhafter Gattungen. Entsprechend den christlichen Religionen sind auch diese besonderen Spezies als göttliche Helfer tätig. Alle Glaubensgemeinschaften in allen Epochen der menschlichen Geschichten wissen von derartigen Wesen, zu erzählen. Einige Vermutungen weisen den Weg zu den Ägyptern mit ihren vielen Göttern. So werden Engel in diesem Fall als Mittler zwischen Mensch und Gottheit gesehen. Weniger mystisch hingegen fassten es die Römer und die alten Griechen auf. Für sie griff ein Gott direkt in die menschliche Fügung ein, einzig der Götterbote Hermes spielt eine beinahe engelhafte Rolle.
Der Glaube an Gott, gleichgültig, welchen Namen er in der jeweiligen Glaubensgruppe erhalten hat, ist so gut wie allen Kulturen gemein. So groß die Unterschiede in den Glaubensfragen auch sein mögen, beinahe alle Religionen kennen die himmlischen Boten und weißen ihnen eine entsprechende Bedeutung zu. Während der Katholizismus eine regelrechte Engelverehrung betreibt, wird in den reformierten Kirchen dem Engel eine sehr viel geringere Stellung zugeordnet. Sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche übernehmen die Engel entsprechende Aufgaben. So schützen und bewahren sie den Menschen vor Schaden, bieten Trost und Beistand auch in schweren Zeiten und überbringen das Wort Gottes.
Die spirituelle Welt begleitet uns allgegenwärtig. Vergleichbar mit der realen Welt bevölkern sie die verschiedensten Kreaturen. Auch der Engel gehört in diese Welt. Indes dem Engel meistens positive Charakterzüge zugewiesen werden, gibt es aber auch Kreaturen in dieser Anderwelt, die unbarmherzig und böse sind und sich nur das Ziel gesetzt haben, dem Menschen Schaden oder sogar Leid zuzufügen.
Auch bei den Engeln gibt es so etwas wie eine Gesellschaftsordnung. Die sogenannten Erzengel nehmen dabei eine gesonderte Stellung ein, stehen sie in der Hierarchie über den normalen Engeln. Im Mittelalter sprach die christliche Lehre von vier Erzengeln, verschiedene Quellen aus späterer Zeit benennen bis zu sieben Erzengel.