Fußballtrainer B-Lizenz (UEFA-B-Level)
Die Ausbildungsstufe Fußballtrainer B-Lizenz baut auf der neuen C-Lizenz
auf. Sie richtet sich explizit an den professionellen Jugendfußball. Der DFB
beabsichtig so, eine verstärkte Talentsichtung und Talentförderung zu generieren;
daher werden bei der Ausbildung Schwerpunkte behandelt, die zur Entwicklung des deutschen Fußballsports beitragen können.
Der DFB ist Ausbildungsträger dieser Lizenzstufe, plant und führt eigenverantwortlich
die Lehrgänge durch. Um am Lehrgang für die B-Lizenz teilnehmen zu können, muss der Bewerber über eine gültige C-Lizenz verfügen. Die weiteren Zulassungskriterien sind im Wesentlichen die gleichen wie für die C Lizenz.
Der Ausbildungslehrgang umfasst 60 Unterrichtseinheiten mit anschließenden
20 Unterrichtseinheiten inklusive Prüfung.
Wesentliche Ausbildungsziele der Fußballtrainer B-Lizenz sind:
– Steuerung technisch-taktischer Lernprozesse
– Betreuung von Junioren
– Vertiefung der Kenntnisse über leistungsorientiertes Juniorentraining
 Folgende Inhalte werden beim B-Lizenz Lehrgang vermittelt:
– Techniktraining (Detailkenntnisse, korrektes Demonstrieren und
 Korrigieren);
– Taktiktraining (defensive und offensive individual- und gruppentaktische
  Mittel);
– Grundwissen über Juniorentraining (pädagogische Leitlinien, das
 Trainieren und Betreuen in verschiedenen Altersklassen);
– Talentsichtung und Förderstrukturen im DFB (Konzeption der  Â
 Juniorennationalteams,
 DFB-Talentförderprogramm, Förderstrukturen der Landesverbände);
– Wettspiele im Juniorenbereich;
– Konditionstraining im Juniorenfußball.
 Mit der Fußballtrainer B-Lizenz hat der Trainer anschließend die Möglichkeit,
 in den folgenden Bereichen zu arbeiten:
– alle Kinder- und Juniorenteams (einschl. Juniorenregionalliga)
– DFB Stützpunkttrainer
– Mitarbeiter in den Leistungszentren der Lizenzvereine
– Honorartrainer im Juniorenbereich der Landesverbände
Fußballtrainer A-Lizenz (UEFA-A-Level)
Die zweithöchste Trainerausbildungsstufe des DFB ist die Fußballtrainer A Lizenz.
Für die Ausbildungslehrgänge ist analog zur B-Lizenz ebenfalls der
DFB verantwortlich. Die Ausbildungsdauer beträgt 120 Lehrstunden (vier
Wochen) einschließlich der Prüfung. Ehemalige Lizenzspieler ohne B-Lizenz
müssen darüber hinaus noch eine weitere Woche zusätzlich absolvieren, so
dass für sie der Lehrgang über 150 Stunden geht. Die A-Lizenz baut auf den
Inhalten der unteren Lizenzstufen auf und bereitet die Trainer auf Aufgaben
im höchsten Amateurbereich, also in der Ober- und Regionalliga, vor. Ausbildungsziel ist die Vermittlung aller notwendigen Kenntnisse, um die Voraussetzungen für die Anforderungen der genannten Ligen zu erfüllen.
So sind die entsprechenden Zulassungskriterien:
– Vollendung des 20. Lebensjahres;
– Besitz der gültigen DFB-B-Lizenz;
– Nachweis über eine mindestens zweijährige Trainertätigkeit mit der
 B-Lizenz, davon mindestens ein Jahr als Jugendtrainer;
– Nachweis darüber, dass der Bewerber in einem FIFA-angehörigen
 Nationalverband Fußball gespielt hat;
– Eignungsprüfung in Bezug auf die praktischen Fähigkeiten und die
 fußballerischen Fachkenntnisse;
– Lebenslauf mit besonderer Darstellung der bisherigen sportlichen
 Betätigung und dem sportlichen Werdegang;
– Ärztliches Gesundheitszeugnis über die Sporttauglichkeit;
– Polizeiliches Führungszeugnis.Â
Sonderregelung für Lizenzspieler ohne B-Lizenz:
Nach §3 Abs. 16 der Trainerordnung: „…können Lizenzspieler ohne B Lizenz-
Prüfung unmittelbar zur A-Lizenz-Ausbildung zugelassen werden,
wenn sie mindestens sieben Jahre als Lizenzspieler tätig waren und sich
jedoch vorher einer Eignungsprüfung unterziehen und die Zulassungskriterien
erfüllen.“ (vgl. DFB-Ausbildung 2005)
Sonderregelung für Diplomsportlehrer mit dem Schwerpunkt Fußball:
Die Studenten, die eine Diplomsportlehrerausbildung absolviert haben
und im Schwerpunkt Fußball die Note gut bis sehr gut erzielt haben, können
eine verkürzte A-Lizenz Ausbildung über zwei Wochen durchführen.
Sie müssen sich jedoch ebenso vorher einer Eignungsprüfung unterziehen
und die Zulassungskriterien erfüllen. (vgl. DFB-Ausbildung 2005)
Die Ausbildungsinhalte der Fußballtrainer A-Lizenz-Ausbildung gliedern sich
in folgende Bereiche:
A) Fußballspezifische Ausbildung
1. Fußballtheorie
– Themen der speziellen Trainingslehre aus den technischen, taktischen
 und konditionellen Teilbereichen für die oberste Amateurklasse
 und die Regionalliga;
– Didaktik und Methodik des Juniorenfußballs sowie den obersten
 Amateurklassen und der Regionalliga;
– Themen aus den Bereichen der Spieler- und Mannschaftsführung
 einschließlich pädagogischer und psychologischer Themen;
– Ergänzende Fachinformationen (Regeneration, Prävention, Ernährung
 und Torhütertraining).
2. Fußballpraxis
– Trainingseinheiten für Juniorenspieler aller Altersstufen (6-18 Jährige)
 sowie für Seniorenspieler;
– Technische, taktische und konditionelle Trainingsschwerpunkte, inklusive
 Torhütertraining;
– Praktische Umsetzung vorgegebener Trainingsinhalte und Trainingsschwerpunkte.
B) Ergänzende fachliche Ausbildung
– Sportmedizin: orthopädischer Bereich, Sportverletzungen und deren
 Behandlung.
– Regelkunde (Spielregeln, Verhalten des Schiedsrichters, aktuelle
 Themen);
– Themen der Verwaltungslehre (Organisation des Fußballsports,
 Satzungen und Ordnungen des Verbandes und des Vereins, Abschluss
 von Verträgen, Rechte und Pflichten des Trainers).
Prüfungen: Am Ende des Lehrgangs wird die mündliche und schriftliche Prüfung
über alle Themenbereiche durchgeführt. Falls dies nicht möglich ist, dürfen zwischen Ausbildungsende und Prüfung höchsten sechs Wochen liegen. Um zur Prüfung zugelassen zu werden, muss der Bewerber die regelmäßige Teilnahme an einem A-Lizenz-Lehrgang nachweisen. Alle drei Jahre müssen die Lizenzen verlängert werden. Daher muss der Lizenzinhaber innerhalb von drei Jahren mindesten 20 Unterrichtstunden bei dem, vom DFB durchgeführten Fortbildungen, absolvieren.
Die Trainer mit der Fußballtrainer A-Lizenz sind berechtigt, Mannschaften
aller Amateurklassen sowie der Regionalliga und alle Junioren- und Damenmannschaften zu trainieren.